Dienst nach Vorschrift?

Wir bewegen uns zwischen Selbstzweifeln und einer inneren Kündigung als Trotzreaktion. Hilfe schafft die Psychohygiene.

Wir als Sozialarbeiter*innen erliegen alle und immer wieder dem Glauben, dass wir für den Erfolg eines Ziels verantwortlich wären. Erstmal ist das sinnvoll, weil wir vermutlich nicht mehr in das Arbeitsfeld gehören würden, wenn uns Misserfolge kalt ließen. Gleichgültigkeit ist der größte Feind der sozialen Arbeit. Das Gilt für das Klienten und die Professionellen.

Doch zurück: Wir erliegen alle und immer wieder dem Glauben, dass wir für den Erfolg eines Ziels verantwortlich wären. Doch wofür sind wir eigentlich verantwortlich? Antwort: Für die Arbeit an unserem Menschenbild und der Angebotsausgestaltung.

Gefährlich ist, dass man sich eigentlich immer fragen kann, ob das, was man getan hat, genug war (Gefahr 1). Oder es bietet sich die Erklärung, dass der Klient schon selbst schuld ist (Gefahr 2). Ja, es steht fest, dass wir keine Verantwortung für die Entscheidungen und das Handeln des Klienten tragen. Doch es ist auch klar, dass wir immer wieder unser eigenes Handeln überprüfen müssen, um nicht aus Bequemlichkeit oder Frustration Hilfsangebote ausschließlich im “Dienst nach Vorschrift” zu machen.

Um sich nicht in dieser Reflexion zu verlieren, ist es dauerhaft nötig, in den Austausch mit anderen Fachkräften zu gehen, um Selbstsicherheit und Selbstvertrauen zu gewinnen. Dies stärkt die Selbstwirksamkeit und dient damit sowohl der Psychohygiene als auch der Professionalität.